Innovations-Hotspot Augsburg

Von Christina Hertel

Medienschaffende zieht es oft in die großen Städte. Doch auch abseits davon gibt es spannende Perspektiven und überraschende Angebote; zum Beispiel am Innovations-Hotspot Augsburg, einem der Hidden Champions für die Branche.

Office und Mediengarage

Office und Mediengarage

Wie anstrengend es sein kann, als Medienschaffender keinen richtigen Arbeitsplatz zu haben, erfuhr Marco Licht viele Jahre lang am eigenen Leib. Er arbeitete für das Fernsehen und schrieb gleichzeitig an einem Musical. „Zwischen den Drehs hätte ich einen Ort gebraucht, an dem ich in Ruhe ein, zwei Stunden arbeiten kann“, sagt er. Weil es den nicht gab, saß er mit dem Laptop in lauten Cafés und beschloss schließlich, die Lücke selbst zu füllen: Licht gründete die Office & Mediengarage, einen Coworking Space nur für Medienleute, die sich dort einen Schreibtisch mieten können. In dem Coworking Space gibt es fünf Arbeitsplätze, außerdem ein Foto- und ein Podcaststudio. Die Arbeitsplätze können flexibel und kurzfristig gebucht werden, auch, wenn es nur für ein paar Stunden ist. Licht bietet dafür wie der öffentliche Nahverkehr eine Streifenkarten an. Minimum ist eine Mietdauer von einer Stunde.

Augsburger Medienforum

Augsburger Medienschaffende, die „mutigen Ideen ein Gesicht geben, Stellung beziehen, Verantwortung übernehmen und neue Perspektiven eröffnen“, können sich seit zehn Jahren um den Augsburger Medienpreis bewerben. 2020 lautet das Motto: „Mut – Haltung – Perspektive“. Hinter dem Preis steckt das Augsburger Medienforum, ein Netzwerk aus Medienschaffenden und Medieninteressierten. Die Verleihung des Medienpreises – eine Gala im Augsburger Kongresszentrum – sei eine Leuchtturmveranstaltung, die weit über Augsburg hinwegstrahle, sagt der Medienforum-Vorsitzende Eiko Trausch. Sie findet immer am 24. Juli statt, 2019 vor rund 2.000 Gästen.

Aktuell: Noch bis 16. Februar läuft die diesjährige Bewerbungsphase für den Augsburger Medienpreis.

Coworking Campus

Coworking Campus

Was das Besondere an ihrem Coworking Space sei, dem Coworking Campus auf dem Uni-Gelände in Augsburg? „Dass wir prinzipiell allen Branchen offenstehen“, sagt Anna Kilger von der IHK Schwaben. Auf 800 Quadratmetern arbeiten Gründer, Freelancer, kleine und mittelständische Unternehmen aus allen Bereichen. Der Coworking Campus ist laut Kilger Schwabens größter und modernster Coworking Space – vor allem aber ist er wohl einer der jüngsten: Erst vergangenes Jahr wurde er eröffnet – als gemeinsames Projekt der IHK Schwaben und der Cowork AG, einem Unternehmen, das unter anderem für Kommunen Coworking Spaces plant und betreibt. Es gibt etwa 100 Arbeitsplätze, darunter sind flexible und feste. Auch Konferenzräume sind vorhanden. Einen nennt die IHK Co-Creation-Lab – weil er sich mit seinen beschreibbaren Wänden, dem Beamer und der Technik auch für neue Methoden der Ideenfindung wie Design-Thinking eignet.

Besonders wichtig sei das Netzwerk, sagt Anna Kilger. Morgens gibt es deshalb häufig ein gemeinsames Frühstück, bei dem sich alle Coworker treffen und austauschen können. Zudem bietet die Einrichtung alle möglichen Vorträge und Workshops an – zu Themen wie Online-Marketing, Marken- und Patentrecht, aber auch Stressmanagement.

Trendcamp

Wenn man eine Veranstaltung besuchen möchte, liest man normalerweise den Titel, überlegt, ob einen das Thema interessiert und geht hin. Bei der Veranstaltungsreihe Trendcamp, die das Marketingunternehmen Kommdirekt vergangenes Jahr ins Leben rief, sieht dieser Prozess etwas anders aus. Bei der Anmeldung können drei Themen ausgewählt werden, etwa zum Mehrwert von Virtual Reality, zu Content Marketing oder zum digitalen Markenauftritt. Zu den beliebtesten Themen lädt Kommdirekt Expert*innen ein. Auch bei der Veranstaltung selbst soll sich das Publikum nicht einfach zurücklehnen und passiv konsumieren. Mit einer interaktiven Software können die Teilnehmer*innen anonym Fragen stellen und für Fragen der anderen voten.

Es sei das erste Format dieser Art in Bayerisch-Schwaben. „Wir gehen weg vom Sich-berieseln-lassen bei Standard-Vorträgen, hin zu echter Diskussion und interaktiver Mitgestaltung“, so Katja Hopfes, Projektmanagerin bei Kommdirekt.

2020 sind vier Termine geplant: 19. Februar, 13. Mai, 8. Oktober und 12. November

Digital Day

Kommdirekt rief 2019 ein weiteres Veranstaltungsformat ins Leben: den Digital Day.

Regionale Unternehmen stellen ihre digitalen Innovationen vor, der Fokus liegt auf Netzwerken und Wissensaustausch, die Themen sind vielfältig: So sprach ein Schauspieler darüber, warum Wandel den Menschen Angst macht, ein Siemens-Manager berichtete, wie weit die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine ist und ein Bildungsexperte erklärte, wie die junge digitalaffine Generation Unternehmen weiterbringen kann. Auch für den nächsten Digital Day im Sommer 2020 sind Vorträge und Workshops geplant, die Trends und Lösungen im Bereich der Digitalisierung zeigen.

Rocketeer Festival

Das Rocketeer Festival sei eine Plattform für Visionäre, Pioniere und Macher aus der Region – egal, ob junge Gründer*innen mit Hoody und Sneakers oder gestandene CEOs in Anzug oder Kostüm, so Jan Sekulla von der Mediengruppe Pressedruck, die unter anderem die Augsburger Allgemeine herausgibt. Digitale Innovationen und Zukunftstrends setzen den inhaltlichen Fokus fest.

Im Ausstellerbereich können Startups ihre Ideen zeigen und mit Pitches das Publikum überzeugen. 2020 gibt es außerdem eine „Revolution Stage“, auf der hauptsächlich die Themen Klima und Nachhaltigkeit behandelt werden.

Ende Februar erscheint erstmals das Rocketeer Magazin. Das Magazin gibt in jährlich zwei Ausgaben einen Überblick über digitale Trends und Innovationen. Wer die Zielgruppe des Ganzen ist? „Menschen, die nicht stehen bleiben, die mit offenen Augen durch die Welt gehen, sich für neue Dinge interessieren, Ideen verwirklichen, den Status quo hinterfragen und eigene Visionen entwickeln“, antwortet Sekulla.

Für den Kalender: Das Rocketeer-Festival findet am 24. April statt.

newscamp

newscamp

Etwas spitzer ist die Zielgruppe der zweiten Veranstaltung, die die Mediengruppe Pressedruck ins Leben gerufen hat: Das jährlich stattfindende newscamp richtet sich an Entscheidungsträger*innen und Digitalverantwortliche aus Verlagen und Medienhäusern. Themen sind Digitalisierung, Innovation und technologische Entwicklungen in der Medienbranche. Seit 2013 kommen jedes Jahr etwa 450 Teilnehmer*innen und mehr als 60 Speaker*innen nach Augsburg – 2019 unter anderem Richard Gingras von Google und Pinar Atalay von der ARD, Journalisten von der Washington Post, aber auch Vertreter von Axel Springer und der dpa. Neu ist 2020 die Tech-Stage, auf der Innovationen aus dem Bereich Medientechnologie vorgestellt werden.

Für den Kalender: Das newscamp 2020 findet am 22. und 23. April statt.

Innovations-Hotspot Würzburg

Ein Ideenlabor in einem alten Flughafentower, ein Coworking Space in einer ehemaligen Viehauktionshalle – in Würzburg gibt es viele Angebote, die die Stadt für Medienschaffende zu einem echten Innovations-Hotspot machen.

Innovations-Hotspot Passau

Bei Passau denkt man zunächst an Kirchen und Flüsse. Doch die Stadt hat mehr zu bieten. Diese Angebote machen Passau zum Innovations-Hotspot für Medienschaffende und Gründer.

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