
AI for Good: Bayerische KI-Vorreiter auf der re:publica

Die einen feiern sie, die anderen sind noch skeptisch: Künstliche Intelligenz erhitzt die Gemüter. Am XPLR: MEDIA in Bavaria-Stand auf der re:publica in Berlin präsentieren wir zwei bayerische Best Cases, die KI nutzen, um das Internet zu einem besseren Ort zu machen.
Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin! Und zwar zur Medienmesse re:publica, die vom 26. bis 28. Mai in der Station stattfindet und zu den bekanntesten Treffs der deutschen Medienbranche zählt. Auch dieses Jahr präsentieren wir uns und unsere Arbeit am eigenen XPLR: MEDIA-Stand unter dem Motto „AI for Good: Solutions from Bavaria“.
Dafür nehmen wir zwei junge Unternehmen aus Bayern mit, die KI dazu nutzen, das Internet zu einem besseren Ort zu machen. Neuraforge möchte Factchecking durch KI einfacher machen und Eye-Able hat sich einer barrierefreien Digitalwelt verschrieben. Beide Unternehmen haben die Vision, den digitalen Raum besser, transparenter und inklusiv zu machen.

Die Gründer von Neuraforge: Anatol Maier und Anika Gruner. / Foto: Neuraforge AI
Neuraforge: Technologisches Frühwarnsystem für visuelle Fakes
Das Münchner Startup Neuraforge, gegründet von Anika Gruner und Anatol Maier, entwickelt eine wegweisende Technologie zur Erkennung von KI-generiertem oder manipuliertem Bild- und Videomaterial. In einer Zeit, in der Social-Media-Feeds von Deepfakes und künstlich erzeugten Bildern überflutet sind, will Neuraforge ein verlässliches Prüfwerkzeug für Medienhäuser, Redaktionen und Plattformen schaffen. Ihr Ansatz kombiniert forensische Bildanalyse mit KI-gestützten Erkennungsmethoden und adressiert damit die zunehmende Unsichtbarkeit digitaler Manipulationen.
Auf visuelle Auffälligkeiten zu setzen, reicht mittlerweile längst nicht mehr aus: KI generiert inzwischen Bilder, denen man nicht mehr ansieht, dass sie nicht echt sind. Neuraforge geht da weiter: Ihr System analysiert subtile semantische und physikalische Unstimmigkeiten wie Lichtverläufe, Pupillenränder oder Asymmetrien – selbst bei niedriger Auflösung. Außerdem sucht das Tool nach statistischen Merkmalen im Bildrauschen: sogenannte „KI-Fingerabdrücke”, die selbst modernste Bildgeneratoren unfreiwillig hinterlassen. Die Software erkennt diese Spuren, erläutert deren Entstehung und ermöglicht so eine objektive Einordnung – ohne moralische Wertung. Mit seinem Konzept will das Tech-Startup die demokratische Informationskultur stärken.

Eye-Able ist ein junges Unternehmen aus Würzburg, das sich mit eine eigenen KI-Assistenten darauf spezialisiert hat, Websites barrierefrei zu machen. / Foto: Eye-Able
Eye-Able aus Würzburg: Für ein barrierefreies Internet mit Verantwortung und KI
Eye-Able ist ein wachstumsstarkes Tech-Unternehmen aus Würzburg, das sich der digitalen Barrierefreiheit verschrieben hat – mit dem Ziel, das Internet für alle Menschen zugänglich zu machen. Der Impuls zur Gründung war eine persönliche Erfahrung: Als ein Freund des Gründers Oliver Greiner sein Studium aufgrund einer Sehbehinderung abbrechen musste, entstand die Idee, digitale Inklusion neu zu denken. Heute unterstützt Eye-Able Unternehmen, Vereine und Organisationen dabei, ihre Websites so zu gestalten, dass sie auch von Menschen mit Einschränkungen problemlos genutzt werden können. Herzstück ist ein intelligentes Overlay-Tool, mit dem Nutzer:innen etwa Kontraste anpassen, Texte vergrößern oder Inhalte in Einfache Sprache übersetzen lassen können. Darüber hinaus hilft eine eigens entwickelte KI, Fehler im Code zu analysieren und barrierefreie Lösungen automatisiert vorzuschlagen.
Mit inzwischen rund 150 Mitarbeitenden in mehreren europäischen Ländern zählt Eye-Able nach nur fünf Jahren zu den etablierten Anbietern auf dem Gebiet der digitalen Inklusion. Das Unternehmen arbeitet unter anderem mit bekannten Namen wie dem FC St. Pauli zusammen und begleitet seine Kunden bei der Umsetzung gesetzlicher Anforderungen wie dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz, das ab Juni 2025 in Deutschland greift. Dabei geht es Eye-Able nicht nur um gesetzliche Konformität, sondern um einen gesellschaftlichen Wandel: Digitale Teilhabe soll zur Selbstverständlichkeit werden – ohne dass sich Unternehmen zwischen ansprechendem Design und Inklusion entscheiden müssen. Eye-Able steht damit exemplarisch für eine neue Generation von Tech-Startups, die gesellschaftliche Verantwortung mit technologischer Innovation verbinden.
Haben wir dir Lust gemacht, die beiden jungen Unternehmen und ihre Arbeit kennenzulernen oder mehr über den bayerischen Medienstandort zu erfahren? Dann schau gerne an unserem Stand auf der re:publica vorbei – du findest uns an Stand Q1. Neuraforge, Eye-Able und wir, XPLR: MEDIA in Bavaria, freuen uns auf dich.
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