Für den Zusammenhalt: Lokal-TV während der Corona-Krise

Von Beate Hones und Lukas Schöne

Die lokalen TV-Sender in Bayern stehen wegen der Corona-Krise vor großen Herausforderungen. Insgesamt leidet die bayerische Wirtschaft unter der Situation – und das wirkt sich auch auf den Werbemarkt aus. Für den privaten Rundfunk bedeutet es teils schwere finanzielle Einbußen. Außerdem sind die Produktionsbedingungen durch Homeoffice und Kontaktverbot gerade alles andere als einfach. Trotz dieser schwierigen Situation arbeiten die Redakteur*innen und Moderator*innen aber engagiert weiter, um die Menschen aktuell zu informieren, Hilfsangebote zu organisieren und den Zusammenhalt zu stärken. Sechs Beispiele.

Oberpfalz TV hilft

OTV hilft heißt eine Aktion des Senders Oberpfalz TV: Er ruft Gastronomen, Händler und Organisationen aus der Region auf, kurze Videos an die Redaktion zu schicken. Mit den Botschaften können die Unternehmer auf ihre Aktionen während der Corona-Krise aufmerksam machen: Zum Beispiel, wenn der Imbiss am Bahnhof oder der Buchladen in der Innenstadt jetzt einen Lieferservice haben. Täglich wird ein Video im OTV Magazin ausgestrahlt und in den sozialen Medien veröffentlicht.

Screenshot: https://www.otv.de

Mia hoidn zam

Unter dem Motto „Mia hoidn zam – Künstler dahoam“ hat Niederbayern TV eine Überraschungsshow für die Zuschauer*innen auf die Beine gestellt. Redakteur Manuel Krüger hat sich via Skype mit Moderator Bernhard „Fleischi“ Fleischmann und Sängerin Nicki über die aktuelle Situation unterhalten und sie gefragt, wie sie die Zeit daheim verbringen. Musik machen die beiden auch. In einer weiteren Ausgabe gibt Hanse Schoierer ein exklusives Hauskonzert.

Screenshot: https://deggendorf.niederbayerntv.de

Sport daheim

Mit „Fit bleim in Niederbayern“ versucht Niederbayern TV seine Zuschauer*innen auch daheim aktiv zu halten. Verena Klessinger gibt Tipps und zeigt Fitnessübungen. Auch Franken Fernsehen setzt auf Sport zuhause und hat verschiedene Beiträge gemacht, wie man sich in Quarantäne fit halten kann, zum Beispiel mit Yoga. Reporterin Cathrin Kuhl rollt in den eigenen vier Wänden die Yogamatte aus und zeigt, wo sie sich die Anleitungen holt, wenn kein*e Yogalehrer*in greifbar ist. Ihr Kollege Benjamin Jungblut hat sich vom Profi Fitnessübungen für daheim geholt.

Screenshot: https://www.frankenfernsehen.tv

Gottesdienste live im Fernsehen

Wegen der Ausgangsbeschränkungen können derzeit auch keine Gottesdienste mit Gläubigen stattfinden. Viele lokale TV-Stationen übertrugen schon vor der Krise Gottesdienste. Das wird nun umso wichtiger. TV Mainfranken zum Beispiel arbeitet als Reaktion auf die Krise mit dem Bistum Würzburg zusammen und überträgt die heilige Messe am Sonntag um 10 Uhr und die werktäglichen Gottesdienste um 12 Uhr live.

#stayhome-Tipps

Wie bekämpft man die Langeweile, wenn man maximal zum Einkaufen und Spazierengehen die Wohnung verlassen darf? münchen.tv hat mit den #stayhome-Tipps ein paar Alternativen zum Online-Shopping zusammengestellt. Wie wäre es zum Beispiel mit einem virtuellen Rundgang durch die Pinakotheken oder einer besonderen Aufführung aus dem Video-Archiv der Staatsoper?

Screenshot: https://www.muenchen.tv

Applaus für Ärzt*innen und Krankenpflegepersonal

An das Gemeinschaftsgefühl der Rosenheimer*innen appellierte RFO-Reporter Benjamin Rieder. Er startete die Aktion „Applaus für Ärzte und Krankenschwestern“ in der Nachbarschaft und verteilte Flyer mit einem Aufruf. Und es funktionierte: Am 24. März 2020 um 17 Uhr kamen die Menschen aus ihren Wohnungen auf die Balkone und applaudierten.

Screenshot: https://www.rfo.de

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