
Foto: UE Clothing
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Vom Fachinformatiker zum Internet-Star: Tobias Georg Hübenthal – alias Huebi – aus dem bayerischen Schwabmünchen ist seit 2015 als Content Creator auf YouTube. Kurz darauf startete er seinen Livestreaming-Kanal auf Twitch, wo er unter anderem „Super Mario“ oder „Zelda“ zockt. Heute folgen Huebi kanalübergreifend knapp eine Viertelmillion Menschen.
Warum hast du neben deinem YouTube-Channel einen Account auf Twitch gestartet? Was ist der Vorteil von Twitch, wo liegen die Besonderheiten?
Huebi: Twitch war schon immer die Livestreaming-Plattform Nummer eins. YouTube zog in Sachen Livestreams deutlich später nach. Twitch hat dementsprechend fünf bis zehn Jahre Entwicklungsvorsprung. Dadurch konnte sich Twitch an die Bedürfnisse der Livestreamer:innen anpassen und hat viel mehr Funktionen zur Verfügung. Zum Beispiel finde ich die Raids-Funktion auf Twitch großartig. Damit kann ich am Ende eines Streams alle Zuschauer:innen in einen anderen Stream schicken. Influencer:innen kooperieren auf diese Weise, sie vergrößern gegenseitig ihre Community. Es gibt auch Browser-Plug-ins, um die Funktionen von Twitch zu erweitern, zum Beispiel mit neuen Emojis für den Chat. Das klingt banal, aber die User:innen können so besser interagieren. Das stärkt den Zusammenhalt im bunten Chat.
Deine YouTube-Videos sind teils Zusammenschnitte deiner Livestreams auf Twitch. Warum braucht es auf YouTube anderen Content?
Huebi: Auf Twitch bin ich, um einen Livestream zu schauen, und ich weiß, dass ein langer Stream nicht jede Minute voll entertaint. Auf YouTube ist die Kultur anders. Da wollen die Zuschauer:innen immer Action, Action, Action. Ich habe zwar keine genauen Insights, aber das Gefühl, dass meine Follower:innen dort zum Teil andere sind. Auch der Chat verrät mir viel über die Zuschauer:innen. Die Kommunikation auf Twitch ist viel kultivierter.
»Die Gen Z hat meiner Meinung nach ganz stark die sogenannte FOMO.«
Huebi, Foto: UE Clothing
Du streamst einmal im Jahr sogar 24 Stunden am Stück, um Spenden zu sammeln. Warum kommt das bei der Gen Z so gut an – die online eigentlich kurz und schnell unterhalten werden will?
Huebi: Ich glaube, der Event-Charakter ist entscheidend. Die Gen Z hat meiner Meinung nach ganz stark die sogenannte FOMO, also „Fear of missing out“. Wegen dieser Angst,
etwas zu verpassen, lassen die User:innen den Stream im Hintergrund laufen. Denn Live-streams sind unberechenbar. Zudem ist es eine unglaubliche Gruppendynamik, die bei so einem Live-Event entsteht.
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