
Foto: Goodbyproduction
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Wir blicken auf drei Messetage voller wertvoller Gespräche und guter Stimmung: Am XPLR: MEDIA-Stand auf der re:publica in Berlin konnten Messe-Besucher:innen bayerische Best Cases zum Thema „AI for Good” entdecken.
„Welche KI-Lösungen hat Bayern denn zu bieten?” – diese Frage stellten uns in den vergangenen drei Tagen viele Besucher:innen der re:publica 2025 in Berlin. Die Antwort darauf gab es am eigenen XPLR: MEDIA-Stand zu entdecken. Zwei junge Unternehmen aus Bayern präsentierten sich und ihre KI-Konzepte, mit denen sie das Internet ein Stückchen besser machen wollen.
Das Würzburger Unternehmen „Eye-Able” zeigte, wie die selbst entwickelte KI-Assistentin Ally Unternehmen dabei unterstützt, ihre Website schnell und effektiv barrierefrei zu machen. An bestehenden Homepages konnten die Standgäste ausprobieren, wie Übersetzung, Kontraständerungen oder Einfache Sprache auf Knopfdruck eingesetzt werden können. Auch Thema: Mittels KI kann Eye-Able in Sekundenschnelle Website-Codes analysieren, Fehler finden und Lösungsvorschläge liefern.
Ein Quiz zum Thema Deepfakes hatte „Neuraforge” mit dabei. Das Startup aus Rosenheim hat eine Software entwickelt, mit der sich Spuren von KI in Bild- und Videomaterial erkennen lassen. Dadurch können echte Fotos von Fakes systematisch unterschieden werden. Dass ein solches Tool immer wichtiger wird, zeigten die Quizergebnisse: 10 Bilder bekamen die Standbesucher:innen darin zu Gesicht und mussten entscheiden, welches echt und welches KI-generiert ist. Kaum eine:r konnte alle Bilder richtig zuordnen. Die Bildergebnisse von KI sind mittlerweile so realistisch, dass sie mit bloßem Auge nicht als Fake zu erkennen sind.
Ein Highlight an unserem Stand war der brandneue XPLR-Beileger zum Thema „Journalismus transparent”. Darin geht es darum, wie journalistische Medien es schaffen können, das Vertrauen ihrer Zielgruppe zu gewinnen und zu halten – trotz wachsendem KI-Content und angespannter Weltpolitik. Eine Story: Die Initiative „kolumna” aus Lindau am Bodensee versucht, Lokaljournalismus neu zu denken und mittels Newsletter das Angebot in der Branche zu erweitern. Zu Wort kommen außerdem Ivo Knahn von der Mainpost, Influencerin Verena Prechtl und Konstanze Beyer von RTLZWEI.
Außerdem haben wir das Bayernwissen der Berliner getestet: An unserem Glücksrad konnte die Besucher:innen drehen und uns verraten, welche bayerischen Podcast, Serien, Filme, Influencer:innen oder Medienevents er kennt. So manch eine:r legte auch eine Jodel- oder Schuhplattler-Einlage aufs Messeparkett – und bekam als Belohnung bayerische Snackbrezeln auf die Hand.
Tom Gehring (links) und Martin Schindler von Eye-Able. / Foto: Goodbyproduction
Tom, welchen Eindruck nimmst du von der re:publica mit nach Hause?
Tom: Mein erster Gedanke, als ich auf der re:publica ankam, war: Wow, Wahnsinn, wie viele junge Leute hier sind! Die Atmosphäre ist total locker und entspannt, das Publikum sehr bunt und divers. Einige junge Menschen sind auf der Suche nach Orientierung und Berufsmöglichkeiten, aber es gibt auch viele Medienmenschen und Entscheidungsträger, die sich für unser Konzept interessiert haben.
Wie wichtig sind Events wie die re:publica für eure Arbeit?
Tom: Extrem wichtig und zwar aus zwei Gründen: Zum einen können wir hier potenzielle Kunden akquirieren und bekommen die Chance, uns und unsere Arbeit im Detail vorzustellen. Zum anderen geht es uns aber auch darum, das Thema digitale Barrierefreiheit mehr unter die Leute zu bringen. Vor allem hier auf der re:publica gibt es schon viel aufgeklärtes Publikum, aber es ist immer noch Luft nach oben und wir freuen uns, ein Teil des Wandels zu sein.
Was war euer persönliches re:publica-Highlight?
Tom: Für uns war der Messebesuch eine super Möglichkeit, wertvolle Kontakte zu knüpfen. Wir haben viele interessierte Nachfragen erhalten und lange Unterhaltungen geführt. Die Besucher:innen am Stand haben sich wirklich Zeit genommen, unser Unternehmen kennenzulernen und verstehen – jetzt sind wir gespannt, ob aus diesen Gesprächen auch eine Kooperation wächst.
Das Team von Neuraforge: Die beiden Gründer:innen Anatol Meier und Anika Gruner mit Werkstudentin Marie Fitsch. / Foto: Goodbyproduction
Hinter euch liegen drei Tage re:publica – welches Feedback habt ihr von euren Standgästen bekommen?
Anatol: Die Reaktionen waren durchweg positiv. Wir hatten viele und vor allem total unterschiedliche Besucher:innen, die sich für uns und unsere Idee interessiert haben. Mit unserem Quiz hatten wir einen niedrigschwelligen Gamification-Ansatz – das zieht die Leute an, ob Schüler oder Fachpublikum. Einige waren mit ein paar zusätzlichen Infos schon gut versorgt, andere sind lange geblieben und haben viele Fragen gestellt.
Bei eurem Quiz konnte man prüfen, ob man erkennt, welche Bilder echt und welche KI-generiert sind. Wie viel Knowhow zum Thema Deepfakes haben eure Besucher:innen mitgebracht?
Anatol: Das war ganz unterschiedlich. Manche sind schon sehr fit in dem Bereich, andere haben sich schwerer getan. Im Schnitt tendiert es dazu, dass jüngere Leute schon etwas mehr Awareness mitbringen.
Anika: Im Quiz zeigen wir unseren Teilnehmer:innen zehn Bilder und fragen sie, ob diese fake oder echt sind. Das Spiel haben wir in den vergangenen drei Tagen bestimmt 300 Mal durchgeführt und nur eine Handvoll Standgäste konnten alle zehn Bilder richtig zuordnen. Diesen Score zu erreichen ist super schwer, weil man Deepfakes mit bloßem Auge oft nicht mehr erkennen kann. Ich erinnere mich an eine Schülergruppe, die alle Antworten richtig hatte – die haben sich aber in der Schule schon sehr tief mit dem Thema beschäftigt.
Anatol: Das ist genau das, was wir zeigen wollen: Auch wenn man sich tiefer mit dem Thema auseinander gesetzt hat, bleibt immer eine Restunsicherheit übrig – und wir bieten eine Lösung dafür.
Konntet ihr auch Kontakte knüpfen, mit denen ihr im Nachhinein eine Kooperation anpeilt?
Anatol: Was das angeht, war die re:publica auf den ersten Blick für uns sehr erfolgreich. Uns haben einige relevante Entscheidungsträger am Stand besucht, die sehr angetan von unserer Arbeit waren. Was sich daraus ergibt, stellt sich in den nächsten Wochen heraus.
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