Wissenschaftsjournalismus: 11 bayerische Science Heroes, die Du kennen musst

In Podcasts diskutieren Expert:innen die Corona-Pandemie, auf YouTube erzielen Erklärvideos über den Klimawandel Millionen von Klicks und Streaming-Riesen produzieren Dokumentationen über die Verschmutzung der Weltmeere: Wissenschaftsformate sind längst keine Nischenprodukte mehr, sie erleben gerade einen regelrechten Boom. Angesichts der Informationsflut im Netz ist das Bedürfnis nach verlässlichen Informationen groß. Doch wie macht man komplexe Inhalte für eine breite Zielgruppe interessant und zugänglich? Wir haben die besten Beispiele für gelungenen Wissenschaftsjournalismus made in Bavaria gesammelt.

06.07.2021 3 Min. Lesezeit

beta stories

Welche Entwicklungen aus Wissenschaft und Technik haben das Zeug, unser Leben zu verändern? Diese Frage stellen sich die Macher:innen der Wissenschaftsdokus beta stories des Bayerischen Rundfunks (BR). Das Streamingformat startete im November 2020 in der ARD-Mediathek, weitere Staffeln sind in Planung. In den 15 bis 25 Minuten langen Dokus werden Themen wie „Anti-Aging — werden wir bald 150 Jahre alt?” und „Xenotransplantation — Schlägt bald ein Schweineherz im Menschen?” leicht verständlich aufbereitet. Die Kurzfilme sind auch auf YouTube verfügbar, damit Zuschauer:innen mitdiskutieren können.

Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit

Droemer Knaur aus München setzt auch in der Verlagsbranche auf den Wissenschaftsboom — mit Erfolg: Das dort im Mai erschienene Buch „Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit” von Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim kletterte noch im selben Monat auf Platz eins der Spiegel-Bestsellerliste. Die Schöpferin des preisgekrönten YouTube-Kanals Mailab und Moderatorin bei der WDR-Sendung Quarks stellt in ihrem zweiten Buch die großen Streitfragen unserer Gesellschaft wissenschaftlich auf die Probe.

 

Der Kontext

Komplexe Themen in einen großen Kontext stellen, verschiedene Perspektiven darstellen und Zusammenhänge erklären: das ist die Idee hinter Der Kontext,  einem innovativen Format aus München. In umfangreichen, digitalen Wissenslandkarten werden Wissenschaftsthemen wie die Corona-Krise, künstliche Intelligenz und die Energiewende, aber auch Themen aus Gesellschaft und Technik bis ins kleinste Detail beleuchtet. Als Kontextlab bieten die Münchner ihre interaktiven Karten auch anderen Unternehmen an. Wie das aussehen kann, zeigen wir von XPLR!

Planet B

Wissenschaftsjournalistin Ilka Knigge setzt sich für dieses BR-Format jede Woche mit einem Thema über Klimawandel oder Nachhaltigkeit auseinander. Die Erklärvideos sind seit Anfang des Jahres auf YouTube abrufbar und richten sich an eine junge Zielgruppe. Planet B soll nicht nur große Zusammenhänge verständlicher machen, sondern auch Lösungsbeispiele bieten, die im Kampf gegen den Klimawandel nachhaltig helfen können.

Science@JMU Podcast der Uni Würzburg

Der Podcast der Julius-Maximilian-Universität Würzburg will ganz nach dem Motto der Uni „Wissenschaft für die Gesellschaft” zugänglich machen und zeigen, woran in Würzburg aktuell geforscht wird. In der Audio-Reihe gibt es englische und deutsche Interviews, aber auch aufgezeichnete Vorlesungen und Podiumsdiskussionen zu hören. Die Themen kommen aus allen Forschungsbereichen der Universität und reichen von „Biodiversität und was die Mücke je für uns getan hat” über „The Shades and Colors of Bilingualism” bis hin zu „Astronomy, Black Holes And Our Place In The Universe”.

„Mensch Erde! Wir könnten es so schön haben”

Auch beim dtv-Verlag mit Sitz in München sind Wissenschaftsformate hoch im Kurs. Dort erschien im Mai das neue Buch von Eckart von Hirschhausen, in dem der Arzt und Kabarettist die Auswirkungen der großen globalen Krisen auf unsere Gesundheit beschreibt. Die wissenschaftlichen Fragestellungen in „Mensch Erde! Wir könnten es so schön haben” beantwortet Hirschhausen pointiert und schafft es so zum Spiegel-Bestseller Platz 1.

Über den Autor/die Autorin

Nina Brandtner

Nina beschäftigt sich als Teamlead von XPLR: MEDIA in Bavaria intensiv mit dem Medienstandort und berichtet regelmäßig über innovative Medienprojekte aus Bayern. Davor studierte sie European Studies in Passau, absolvierte ein Stipendium beim Institut für Journalistenausbildung der Passauer Neue Presse und arbeitete drei Jahre in Paris als Online-Redakteurin.

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