7 Tipps, wie Du mit Deinem Podcast durchstartest

Von Ann-Cathrin Schürholz

Du möchtest mit Deinem eigenen Podcast loslegen, weißt aber nicht genau wie? Wir geben Dir sieben Tipps an die Hand und zeigen, wie Du von der Hardware über das Konzept bis hin zur Bewerbung Deines Podcasts am besten vorgehst.

1. Lege Dir die passende Hardware zu

Um einen Podcast aufzunehmen, benötigst Du Mikrofon und Aufnahmemedium. Da das Aufzeichnungsgerät den Anschluss für das Mikrofon bestimmt, solltest Du Dir zunächst darüber Gedanken machen. Entscheiden solltest Du zum Beispiel, ob Du auf einem externen Aufnahmegerät oder direkt auf der Festplatte Deines Computers aufzeichnen möchtest.

Auch beim Mikrofon stehen Dir verschiedene Optionen offen. Wählen kannst Du zwischen zwei Aufnahmesystemen: dem dynamischen Mikrofon und dem Kondensatormikrofon. Während dynamische Mikrofone vor allem bei Live-Gesang zum Einsatz kommen, findest Du Kondensatormikrofone standardmäßig in Studios vor. Sie gelten als sensibler, hochwertiger und vielseitiger und eignen sich daher vermutlich besser für Deinen Podcast.





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2. Stelle eine gute Aufnahmesituation sicher

Mindestens genauso wichtig wie die richtige Hardware ist die Aufnahmesituation. Achte darauf, möglichst in einem gut schallisolierten Raum ohne Hall und Nebengeräusche aufzunehmen. Sollte Dir kein Studio zur Verfügung stehen, kannst Du kreativ werden und beispielsweise mit Decken für die nötige Schalldämpfung sorgen.

Außerdem: Um bei der Aufnahme Überlappungsgeräusche zu vermeiden, solltest Du ausreichend Abstand zwischen den Mikrofonen wahren. Achte darauf, dass die Sprecher:innen die richtige Entfernung zum Mikrofon einhalten und dass die Mikrofone auf sogenannten Spinnen oder anderen absorbierenden Konstrukten stehen. Dadurch werden Berührungen an Kabeln oder am Tisch unhörbar gemacht.



3. Mache Dich mit einer Software für die Postproduktion vertraut

Ist das Rohmaterial aufgenommen, kannst Du es in einem Bearbeitungsprogramm, einer sogenannten Digital Audio Workstation (kurz: DAW), abmischen. Hier kannst Du es mit Musik, Effekten, Geräuschen oder anderen Elementen versehen, akustisch aufbereiten und finalisieren. Wählen kannst Du zwischen kostenlosen Open Source-Programmen wie Audicity, DAWs aus der preislichen Mittelklasse wie Hindenburg Audio oder professionelleren DAWs aus dem Hochpreis-Segment wie Logic Audio oder ProTools.



4. Überlege Dir ein Konzept mit Mehrwert

First things first: Noch vor der ersten Aufnahme solltest Du Dich auf Inhalt und Konzept Deines Podcasts festlegen. Wichtig dabei: Der Inhalt muss für eine bestimmte Zielgruppe relevant sein und einen Mehrwert liefern – und sei es nur ein befreites Lachen. In der Konzeptionsphase kann es hilfreich sein, das eigene Vorhaben aus der Perspektive eines Trailers zu durchdenken. Stelle Dir Fragen wie: Was macht meinen Podcast so einzigartig? Wie klingen Intro, Mitte und Outro? Wer könnte Kooperationspartner sein und warum?

Mache Dir außerdem unbedingt Gedanken zum Storytelling. Denn nur wenn eine Geschichte spannend erzählt wird, fesselt sie Hörer:innen. Denke hierzu am besten an die Radio-Philosophie der „Bilder im Kopf“: Eine beschreibende Sprache mit vielen Adjektiven und Ausdrücken von Emotionalität, Geräusche, Atmosphären, Pausen und stimmliche Dramaturgie sind erste Ansatzpunkte.





5. Finde einen geeigneten Host

Podcasts sind ein Medium der Sprache und Sprache ist ein Medium des Menschen. Dementsprechend ist die Person, die einen Podcast moderiert oder durch die Geschichte führt, der sogenannte Host, mindestens so entscheidend wie die Geschichte selbst.

Nimm Dir ausreichend Zeit für die Auswahl der Moderator:innen, Sprecher:innen und Gäste. Achte darauf, dass Personen zum Thema und zur Geschichte passen und dass sie Authentizität und Glaubwürdigkeit ausstrahlen.





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6. Suche Dir einen Hoster

Damit Dein Podcast gespeichert und auf möglichst vielen Plattformen verfügbar gemacht wird, solltest Du Dir zudem einen Hoster suchen. Dabei handelt es sich um einen Dienstleister, bei dem Du unter anderem das Coverbild, Inhaltstexte und die Veröffentlichung Deines Podcasts verwaltest.

Zusätzlich liefert Dir der Hoster Nutzungsdaten, wodurch Du Einblicke in das Hörverhalten, die Menge der Hörer:innen und Abonnent:innen, die Abschaltpunkte (churn rate) oder die Durchhörquote (retention rate) erhältst. Zu den weltweit größten Hostern gehört beispielsweise Libsyn. Der Marktführer in Deutschland ist Podigee.



7. Mache auf Deinen Podcast aufmerksam

Wenn Du Deinen Podcast konzeptioniert, geplant, aufgenommen, produziert und hochgeladen hast, ist die Arbeit noch nicht vorbei. Er braucht ein Cover und einen Begleittext, die die Nutzer:innen zum Hören animieren. Insbesondere die Wirkung der Grafik solltest Du nicht unterschätzen, da Nutzer:innen im Bruchteil von Sekunden entscheiden, ob sie einem Angebot eine Chance geben oder nicht.

Nach inoffiziellen Schätzungen gibt es heute ungefähr 30.000 Podcast-Shows im deutschsprachigen Raum – und es werden täglich mehr. Damit Dein Podcast da nicht untergeht, solltest Du Aufmerksamkeit für und Interesse an Deinem Podcast erzeugen. Das funktioniert vor allem über Kampagnen in den sozialen Medien. Mit mehr Budget kannst Du Dir auch überlegen, klassische Werbekampagnen wie Online-Banner oder Plakate zu buchen.



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