Holoride: Mit Dinosauriern auf der Autobahn

Von Stefanie Heyduck & Ann-Cathrin Schürholz

© Holoride

Auf der Autobahn mit Dinos um die Wette fliegen und im Stau die anderen Autos einfach mit dem Joystick wegklicken – das Münchner Startup Holoride will mit seiner Virtual Reality-Lösung Autos zu fahrenden Vergnügungsparks machen.

Die Zeit, die wir auf Auto-Rücksitzen verbringen, ist nicht unbedingt kurzweilig und bleibt meist ungenutzt. Das Münchner Startup Holoride will das ändern und bringt Virtual Reality-Entertainment ins Fahrzeug. Wie das funktioniert? Mit einer handelsüblichen VR-Brille, die mit den Sensoren im Fahrzeug gekoppelt ist.

Die Fahrbewegungen des Autos, also Faktoren wie Geschwindigkeit, Bremsen oder Kurven, lassen sich so in Echtzeit an die Brille übertragen und bestimmen den Inhalt des Programms. Beschleunigt das Auto einen Hügel hinunter, geht der Dinosaurier in den Sturzflug. Biegt das Auto links ab, dreht auch der Flugsaurier nach links. Selbst, wenn das Auto jeden Tag dieselbe Strecke fährt, wird das Programm nicht langweilig. Das VR-Erlebnis passt sich als sogenannter Elastic Content an die individuellen Fahrtgegebenheiten an und reagiert mit ebenso individuellen Inhalten. Auch Daten aus dem Navigationssystem können berücksichtigt und die Experience an die Fahrtzeit angepasst werden.

Mit Klick auf den Button »Video laden« erteilst du uns die Einwilligung darin, dass YouTube auf dem von dir verwendeten Endgerät Cookies setzt. Mehr erfährst du in unseren Datenschutzhinweisen.

Entertainment gegen Reiseübelkeit

Ein praktischer Nebeneffekt: Das Holoride-Angebot kann die Symptome von Reiseübelkeit reduzieren. Das zumindest ergab ein Test von Audi mit rund 40 Teilnehmenden. Grund dafür sei der Einklang von Umgebung, Fahrbewegung und visuellen Reizen bei der VR-Innovation. Dadurch bestehe – anders als etwa beim Lesen eines Buches – kein Informationskonflikt zwischen Innenohr und Auge.

© Holoride

Von der ersten Idee hin zu vielversprechenden Kooperationen

„Die erste Idee für Holoride entstand im Kontext des autonomen Fahrens“, erklärt Marcus Kühne, CIO und Mitgründer von Holoride. „Bereits heute lassen sich 1,4 Milliarden Menschen täglich fahren. Der Bedarf ist also schon jetzt real.“ Gemeinsam mit Nils Wollny, dem CEO, und Daniel Profendiner, dem CTO, gründete er im Jahr 2018 das Startup, das die Unterhaltung im Auto revolutionieren will. Vor der Ausgründung hatten die drei bereits  drei Jahre lang an ihrer Idee gefeilt; zu der Zeit noch als Mitarbeiter beim Automobilhersteller Audi. Mittlerweile verfolgt das Startup seine Idee eigenständig weiter und konnte bereits Kooperationen mit Audi und Porsche in die Wege leiten. Auch Content-Produzenten wie Discovery oder Disney haben das Potenzial von Holoride erkannt und Projekte mit dem Startup umgesetzt.

Beim SXSW Pitch überzeugen

Nun ist Holoride einer der Finalisten beim Pitch auf der digitalen SXSW 2021. Damit hat sich das Holoride-Team gegen über 500 Startups aus der ganzen Welt durchgesetzt. Ganz neu ist das Innovationsfestival nicht für die Gründer: So ist zum Beispiel die Idee zum Bride of Frankenstein Showcase in Los Angeles mit Universal Pictures und Ford auf einer der Veranstaltungen der SXSW 2019 entstanden.

Mit Klick auf den Button »Video laden« erteilst du uns die Einwilligung darin, dass YouTube auf dem von dir verwendeten Endgerät Cookies setzt. Mehr erfährst du in unseren Datenschutzhinweisen.

Um beim Pitch zu überzeugen, setzt das Unternehmen auf Kreativität und Professionalität: Der Pitch wurde unter anderem in einem Green Room in München aufgenommen und in Zusammenarbeit mit einer Produktion bearbeitet. Noch stärker als sonst heißt es 2021, sich abzuheben. Denn die SXSW, die jährlich Vordenker:innen und Innovator:innen in Austin, Texas, zusammenbringt, findet pandemiebedingt zum ersten Mal digital statt.

Die Befreiung: Neue Gedenkkultur durch AR

Mit dem Projekt „Die Befreiung“ macht der Bayerische Rundfunk den 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau durch Augmented Reality (AR) immersiv.

„Die Rettung“ – Erleben statt Erzählen

Zum Jubiläum „100 Jahre Bergwacht in Bayern“ entwickelt der Bayerische Rundfunk das Projekt „Die Rettung“. Ein Interview mit Digital Storyteller und Regisseur Matthias Leitner.

Mehr von XPLR: MEDIA in Deinem E-Mail-Postfach

Der Newsletter von XPLR: MEDIA in Bavaria zeigt Dir, wie innovativ der Medienstandort Bayern ist. Join the innovators!

Bleibe mit dem XPLR: Newsletter immer auf dem Laufenden!

Newsletter abonnieren