Datenvisualisierung im Kampf gegen Corona
Wie lässt sich die Ausbreitung des Corona-Virus eindämmen? Welche medizinischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen wird die Krise haben? Bei der Analyse können Geoinformationssysteme, Location Intelligence und Predictive Analytics helfen. Mit interaktiven Dashboards und Analysen unterstützt ein Softwarehersteller in Bayern beim Kampf gegen das Virus.
Die Corona-Krise betrifft jeden einzelnen Menschen in allen Ländern der Welt. In unvorstellbarer Geschwindigkeit übernahm ein Virus in wenigen Wochen die Kontrolle über unser Leben und unsere Arbeit. Schlagzeilen, Prognosen und auch Falschmeldungen überschlagen sich seitdem. Wo sonst Echtzeit und Geschwindigkeit die Berichterstattung bestimmen, seien jetzt „Erkenntnis und Evidenz“ wichtiger denn je, schreibt Jochen Wegener, Chefredakteur von Zeit Online.
Daten schaffen Transparenz
Daten und Experten gegen Spekulation und Halbwissen. Esri, ein Softwarehersteller für Geoinformationssysteme (GIS), ist dazu eine Kooperation mit dem Robert Koch-Institut (RKI) eingegangen und stellt seine Analyse-Plattform und Expertise während der Krise kostenlos zur Verfügung. Mit ihren Analyse-Tools helfen die Datenexperten, Informationen zu sammeln und die Auswirkungen für Gesundheitswesen, Wirtschaft und Gesellschaft auf interaktiven Karten und Dashboards sichtbar zu machen.
Die deutsche Tochter hat in Kranzberg in der Nähe von München ihren Sitz. Mittlerweile kennt wohl jeder die Diagramme aus den Nachrichten. Täglich visualisieren die Mitarbeiter der Corona-Taskforce die aktuellen Fallzahlen der Gesundheitsämter für das Robert Koch-Institut. Im Hintergrund werkelt die ArcGIS-Plattform, führt Daten aus verschiedenen Quellen zusammen, analysiert und visualisiert sie.
„Als Journalist wissen Sie, dass Sie sich auf die Zahlen vom RKI verlassen können. Die Visualisierung durch interaktive Karten und Diagramme hilft, die Informationen transparent und verständlich an Leser und Zuschauer zu kommunizieren“, erklärt Jürgen Schomakers, Managing Partner bei Esri Deutschland.
Präventiv handeln mit interaktiven Karten
Wie viele COVID-19-Fälle gibt es in den einzelnen Landkreisen Bayerns? Gibt es dort genügend Intensivbetten in den Krankenhäusern? Und wie schnell gelangen Krankenwagen zu den Einsatzorten? Kontext ist entscheidend. GIS und Karten helfen, einen Überblick zu gewinnen, Hilfsmaßnahmen zu planen und versteckte Muster zu visualisieren. Für die journalistische Berichterstattung liefern die Karten Wissen über Abhängigkeiten, Zusammenhänge und zeitliche Verläufe.
„Im Krisenfall ist es essenziell, schnell Transparenz und ein einheitliches Lagebild für die verschiedenen Beteiligten und ihre unterschiedlichen Aufgaben zu schaffen. Konsistente Informationen sind die Basis, um die Lage zu analysieren und die richtigen Entscheidungen zu treffen“, so Schomakers. Auch Auswirkungen auf Warenketten und Lieferströme, auf die öffentliche Mobilität, Prozesse in der Wirtschaft bis hin zum produzierenden Gewerbe oder Versicherungswesen lassen sich detailliert evaluieren.
Unsichtbares sichtbar machen
Der Softwareanbieter hat dazu eine nationale Plattform für geografische Daten aufgesetzt, auf der neben den Fallzahlen des RKI weitere Datenquellen zum Herunterladen zur Verfügung stehen.
Bei der Auswertung arbeiten Ingenieure, Entwickler, Geoinformatiker, Kartographen eng mit dem Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit, IHPH, der Universität Bonn und dem Robert Koch-Institut zusammen. Ehrenamtlich – als Teil des firmeninternen „Desaster Response Programm“, das seit über 25 Jahren in Katastrophenfällen einspringt. Etwa beim Moorbrand in Emsland, der Höhlenrettung in Thailand oder während der Hurrikan-Saison.
Im Fall Corona unterstützt Esri allein in Deutschland über 100 Krisenstäbe und hilft bei der Einrichtung der Software und der Auswertung der Daten. Neben der Bundesregierung greifen etwa die Landesregierungen Berlin und Brandenburg sowie das Bundesministerium für Gesundheit oder das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe auf die Dashboards zu.
Als Vorbereitung auf künftige Katastrophenfälle wäre eine gemeinsame länderübergreifende Diskussion über das Thema „Open Data Policy“ sinnvoll, meint Schomakers: „Datentausch und Datenkonsistenz können im Krisenfall die Reaktionszeiten der Einsatzkräfte entscheidend verkürzen.“
Welchen Beitrag die Medienbranche in der Corona-Krise leistet, um aufzuklären oder den Alltag zu erleichtern, lest Ihr in unserer Serie „Corona Media Innovations“ Teil 1 und Teil 2.
Informations-Offensive der Apotheken-Umschau
Was die Menschen aktuell benötigen, sind verlässliche, einordnende und verständliche Informationen. Deshalb startet der Wort [&] Bild Verlag eine breit angelegte Informations-Offensive und hat für die Apotheken Umschau einen täglichen Corona-Newsletter sowie einen Podcast ins Leben gerufen. Wer hier zu Wort kommt? Ein Redaktionsteam aus Ärzt*innen, Pharmazeut*innen und Journalist*innen. Der Inhalt: tagesaktuelle Themen aus Medizin und Gesundheit rund um das Virus.
Livechat „Corona-Krise: Sie fragen, wir antworten“
So außergewöhnlich wie die Probleme der Betroffenen, so außergewöhnlich ist auch das neue Chat-Format „Corona-Krise: Sie fragen, wir antworten“ von der Süddeutschen Zeitung. Leser*innen fragen und das SZ-Leserdialogteam liefert fundiert recherchierte Antworten. Wer noch weitere Informationen möchte, der kann seine Fragen auch im Gespräch mit Fachautor*innen stellen. Die Gespräche finden mehrmals wöchentlich und zu gewissen vorgegebenen Themenschwerpunkten statt.
Neurofeedback-Therapie
Ganz billig ist das Angebot von brainboost allerdings nicht. Exakt 87 Euro kostet eine Stunde. Und es ist nicht verwunderlich, dass mehrere Sitzungen nötig sind. „Man muss ehrlicherweise sagen, dass ein sinnvoller Umfang zwischen zehn und 30 Stunden liegt. Wir versuchen, durch Prozessoptimierungen die Kosten zu senken. Aber wir wollen auf keinen Fall an der Qualität sparen“, sagt Philipp Heiler.
„Tatsächlich würde ich Neurofeedback als fortlaufenden Prozess bezeichnen. Ähnlich wie bei sportlichem Training kann ich mir Herausforderungen und Zwischenziele setzen, weil es mir guttut. Hier sieht man deutliche Parallelen zur Meditation“, fügt er hinzu. brainboosts ehrgeiziges Ziel ist ein Modell ähnlich dem eines Fitness-Studios. Nur geht es beim Gehirn-Gym eben um den Geist statt um den Körper.
Die gesetzlichen Kassen übernehmen die Kosten nicht, die privaten Kassen erkennen die Notwendigkeit im Einzelfall an. In weiser Voraussicht? „Ich sehe Neurofeedback als Zukunftstechnologie. Wenn immer mehr Jobs von Robotern übernommen werden, dann bleibt am Ende eine einzige Lebensaufgabe für die Menschen übrig: glücklich sein. Und das geht nur, wenn das Gehirn mitspielt. Genau diesem Zweck dient unser Neurofeedback.“







