10 Diversity-Projekte, die für mehr Vielfalt in der Medienbranche sorgen

Unterschiedliche Geschlechter, verschiedene ethnische und soziale Herkünfte und diverse sexuelle Orientierungen – unsere Gesellschaft ist vielfältig und Diversity weit mehr als nur ein Buzzword. Diese Realität soll sich auch in der Medienwelt widerspiegeln. Zehn bayerische Diversity-Projekte zeigen deshalb mit kreativen Formaten und innovativen Konzepten, wie die Medienlandschaft in Deutschland noch vielfältiger werden kann.

29.09.2021 6 Min. Lesezeit

FemaleOneZero

FemaleOneZero ist ein Online-Magazin mit Sitz in München, das sich hauptsächlich mit den Themen Diversity und Female Empowerment befasst. Ziel des Magazins ist es, Geschichten zu erzählen, die ermutigen und empowern. Durch die neue Partnerschaft mit dem globalen Business-Netzwerk CURAZE richtet FemaleOneZero seit Kurzem den Blick verstärkt auf Themen wie Innovation und Tech. Denn: „Where diversity thrives, innovation follows”.

Diversity Media

Im Nürnberger Medienverein Diversity Media e.V. treffen Menschen mit und ohne Behinderung, mit und ohne Zuwanderungsgeschichte und Menschen unterschiedlicher Geschlechteridentitäten aufeinander. Gemeinsam arbeiten sie für einen vielfältigeren Journalismus und die Sichtbarkeit von Diversität, setzen soziale und medienpädagogische Projekte um, entwickeln crossmediale und innovative Medienformate und unterstützen angehende Medienschaffende bei der Medienproduktion. Der Verein möchte zudem einen barrierefreien Media-Workspace schaffen, in dem all das koordiniert und umgesetzt werden kann.

in.media – der intersektionale Newsletter

Der Newsletter mit Inhalten von marginalisierten Journalist:innen stellt die Arbeiten sonst unterrepräsentierter Gruppen in den Vordergrund. Er wird abwechselnd von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Herkünften gestaltet und veröffentlicht. Externe Medienhäuser haben die Möglichkeit, im Newsletter Jobangebote zu inserieren. Über den verlinkten Content und das individuell gestaltete Editorial können neue Talente entdeckt und diesen so zu mehr Reichweite verholfen werden. Das Projekt von Theresa Heilmann und Pola Sarah Nathusius der Innovations- und Digitalagentur ida entstand im Rahmen der Open Innovation Challenge des Media Lab Bayerns und soll Diversität, vor allem im Journalismus, fördern. Mehr Informationen gibt es hier.

© Media Lab Bayern / Theresa Heilmann

Die Kettenre(d)aktion

Im Rahmen der Open Innovation Challenge des Media Lab Bayerns für mehr Vielfalt in den Medienhäusern wurde die Kettenre(d)aktion ins Leben gerufen. Die Lösung von Kemi Fatoba und DADDY.land soll Unternehmen dabei helfen, ihre Diversity-Kompetenz zu verbessern. Denn in den Medien sind Menschen unterschiedlicher Ethnien und Sexualitäten, die Marginalisierungserfahrungen machen, weiterhin unterrepräsentiert. Es handelt sich um ein Interview-Format für Instagram Live, bei dem sich verschiedene Menschen in ca. einstündigen Streams mit Journalist:innen über ihre Diskriminierungserfahrungen austauschen. Danach können sie eine neue Person für ein Gespräch nominieren. Dabei hat jede Staffel einen anderen Themenschwerpunkt. Vorlagen, um das Ganze im eigenen Unternehmen auszuprobieren, gibt es hier zum Download.

Annika aka Annikazion

Annika Gerhard aka Annikazion lebt bei München und ist seit 2014 auf YouTube aktiv. Mit ihren Kanälen erreicht die gebürtige Dachauerin eine Million Follower:innen auf TikTok, eine halbe Million auf YouTube und eine Viertelmillion auf Instagram. Dort zeigt sie verstärkt Comedy-Videos zu Fernsehformaten und Alltagsthemen, die die jüngere Generation beschäftigen. Außerdem engagiert sie sich in der LGBTQ-Community, zu der sie sich selbst zugehörig fühlt. Im Jahr 2017 startete sie beispielsweise die Aktion #WirGegenHomophbie. Im Interview erklären Annika Gerhard und Mawave-Gründer Jason Modemann, was die Gen Z auf Social Media sehen will.

[&]töchter

Verlag und mehrdas schreibt sich [&]töchter mit Sitz in München auf die Fahne. Das Unternehmen bringt nicht nur Bücher wie Schwarz wird großgeschrieben” heraus, in dem es um Diversity, Female Empowerment und Black Awakening geht, sondern richtet außerdem Veranstaltungen aus und begleitet Buchhandlungen auf dem Weg in die digitale (und diverse) Zukunft. 2023 wurden sie mit dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet.

© Studio Seidel / Martina Borsche

Diversity Circle der Bavaria Film Gruppe

Mit dem neu gegründeten „Diversity Circle” will die Bavaria Film Gruppe das Unternehmen zu einer inklusiveren Organisation machen. Die Mitglieder des Projekts stammen aus verschiedenen Tochterfirmen und sollen fortan als Ansprechpartner:innen sowie Multiplikator:innen für Vielfalts- und Inklusionsthemen agieren, damit diese unternehmensweit wahrgenommen werden. Zusammenlaufen wird der Input bei Diversity [&] Inclusion Managerin Annarina Kemnitz.. Langfristig soll so für alle Mitarbeitenden ein möglichst offenes Arbeitsklima entstehen.

Ginger Magazin

Das Community-Projekt Ginger aus der Metropolregion Nürnberg wurde 2018 von Freiwilligen verschiedener Nationalitäten und Hintergründe ins Leben gerufen. Kreativität und Diversity werden hier großgeschrieben. Ginger ist nicht nur ein Kollektiv, bestehend aus einem kleinen Team an Kreativschaffenden, sondern auch eine Community, in der jede:r unabhängig seiner Herkunft willkommen ist. Ginger teilt seine vielfältigen Inhalte über den eigenen Instagramaccount @gingermagazin und brachte zudem im Jahr 2020 das Ginger Magazin heraus, in dem mit verschiedenen Formaten unterschiedliche Stimmen und Perspektiven eingenommen wurden.

Die Bayerische Staatsoper bei #CreatorsForDiversity

Um Kulturinstitutionen in ihrer Antwort auf die COVID-19-Pandemie zu unterstützen, hat TikTok #CreatorsForDiversity ins Leben gerufen. In der Initiative geht es darum, neue Orte der Begegnung und interaktive Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit dem Thema Diversität und Kultur schaffen. 50 Kulturinstitutionen aus ganz Deutschland nehmen am Förderprogramm teil. Auch mit dabei: Die Bayerische Staatsoper. Sie veröffentlicht bunte, diverse und überraschende Videos auf ihrem TikTok-Kanal @bayerischestaatsoper. Ab September 2021 setzt sich außerdem ihr spartenübergreifendes Programm Offstage 360 unter dem MottoJeder Mensch ein:e König:in“ mit Diversität auseinander. Um das  vielschichtige Thema bestmöglich abzubilden, geht es dafür raus aus dem Bühnenraum und rein in die Stadt.

bipoc.hffmuenchen

Dass die Bilder in der deutschen Filmlandschaft oft noch stereotypisch sind, zeigten die Umfrageergebnisse der Initiative Vielfalt im Film im März 2021. Um dies zu ändern, setzt sich die BIPoC-Gruppe der Hochschule für Fernsehen und Film in München für eine rassismuskritische Filmlandschaft ein. Auf ihrem Instagramaccount @bipoc.hffmuenchen finden sich zum Beispiel Videos, in denen BIPoC-Studierende der HFF zukünftigen Bewerber:innen Mut machen und Unterstützung anbieten. Zusätzlich finden sich aufklärende Beiträge über Multiperspektivität und Repräsentation auf dem Account.

AskBrian

Bei der Routinearbeit am Schreibtisch kann der mit KI betriebene Assistent AskBrian Marketingexpert:innen selbst eine große Stütze sein. Erreichbar über Email oder Microsoft Teams, kann er innerhalb von Minuten Slides übersetzen, Fakten zu Unternehmen recherchieren oder PDFs formatieren. Stupide Aufgaben können an die künstliche Intelligenz abgegeben werden und effektives Arbeiten wird noch einfacher.

„Mensch Erde! Wir könnten es so schön haben”

Auch beim dtv-Verlag mit Sitz in München sind Wissenschaftsformate hoch im Kurs. Dort erschien im Mai das neue Buch von Eckart von Hirschhausen, in dem der Arzt und Kabarettist die Auswirkungen der großen globalen Krisen auf unsere Gesundheit beschreibt. Die wissenschaftlichen Fragestellungen in „Mensch Erde! Wir könnten es so schön haben” beantwortet Hirschhausen pointiert und schafft es so zum Spiegel-Bestseller Platz 1.

Über den Autor/die Autorin

Ann-Cathrin Schürholz und Joely Rosa Krabel

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