Medientrends 2021: What‘s next?
Kein Stein ist 2020 auf dem anderen geblieben. Dass die Medienbranche auf Veränderungen flexibel und innovativ reagieren kann, hat sie 2020 in mehrfacher Hinsicht bewiesen. Die beste Voraussetzung also, um auch im kommenden Jahr offen für Neues zu bleiben. Bei „Medientrends 2021“ haben wir gemeinsam mit dem MedienNetzwerk Bayern einen Blick in die Zukunft geworfen und bayerische Medienunternehmen aufgespürt, die bereits an dieser Zukunft arbeiten.
1. „We“deo
Online-Formate, bei denen Menschen interagieren können („We“deo: We + Video), sind seit Corona gefragter denn je. Egal ob Realtiy TV-Shows auf Twitch, virtuelle Fitness-Kurse, Social Live Shopping Events oder Konzerte im Live-Stream – alle diese Angebote füllen in gewisser Weise eine Lücke, die durch Kontaktbeschränkungen entstanden ist und sorgen für eine neue, andere Art von Wir-Gefühl.
Wer macht den Trend vor?
2. SHEconomy
Noch sieht es in den Führungsetagen der Medienunternehmen düster aus, was den Frauenanteil angeht. Ebenso im kreativen und operativen Geschäft. Dieses Ungleichgewicht wirkt sich auch auf die Inhalte aus: Männer entscheiden, was erzählt wird und vor allem auch, wie es erzählt wird. Trotzdem weht der Wind der Veränderung: Zu den meistgesehenen YouTube-Videos 2020 in Deutschland zählen „Corona geht gerade erst los“ von Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim und „Männerwelten“ von ProSieben, ein Kurzfilm über sexuelle Belästigung gegenüber Frauen.
Wer macht den Trend vor?
3. Newsletter statt Newspaper
„Die dynamischen Entwicklungen im Bereich Newsletter machen das Format nicht nur für Leser*innen immer interessanter, sondern schaffen auch neue Möglichkeiten zur Monetarisierung“, so die These von Expert*innen für 2021. Das US-Unternehmen Substack gilt als wichtiger Treiber dieses Newsletter-Trends, den es durch neue Geschäftsmodelle zwischen Werbefinanzierung und Paid-Subscription vorantreibt. Denn im journalistischen Umfeld ist viel Bewegung erkennbar: Viele prominente Wirtschafts-, Technologie – und Politikjournalist*innen wechselten jüngst zu Substack.
Wer macht den Trend vor?
4. Green Media Actions
Spätestens seit Fridays for Future ist es für Medienunternehmen nicht mehr möglich, das Thema Nachhaltigkeit nicht auf die eigene Agenda zu setzen, und zwar im Sinne von aktiv werden statt nur darüber zu berichten. Viele nationale und internationale Verlags- und Medienhäuser haben vollständige Klimaneutralität bis 2030 angekündigt. Einige von ihnen gehen bereits mit gutem Beispiel voran, und zwar auf allen Ebenen – von der Produktion über den Content-Bereich, der Distribution bis hin zur Werbung.
Wer macht den Trend vor?
5. Voice Interactions
2020 war auch das Jahr der Smart Speaker: Die Anzahl der Nutzer*innen stieg sprunghaft an und zwar über alle Altersklassen hinweg. Besonders im medialen Kontext werden Smart Speaker genutzt. Vieles spricht also für einen noch größeren Durchbruch im kommenden Jahr. Einige Medienhäuser entwickeln daher schon jetzt dezidiert Voice-Angebote.
Wer macht den Trend vor?
6. Recommendation Wars
Welche Serie schaue ich als nächstes? Wer kennt dieses bekannte Dilemma nicht. Laut einer Umfrage bekommen fast die Hälfte (46 Prozent) der Nutzer*innen von Streamingdiensten selten bis nie passende Streaming-Empfehlungen. Netflix experimentiert daher nun mit Alternativen: Seit Juli 2020 testet der Streaming-Dienst Medienberichten zufolge in ausgewählten Märkten eine Shuffle-Funktion. Dabei wird ein lineares Programm imitiert, ausgerichtet an den Bedürfnissen der Nutzer*innen.
Wer macht den Trend vor?
Download der Präsentation zu „Medientrends 2021″





